Schwerpunktthema Stress

Es lässt sich häufig ein Zusammenhang erkennen zwischen dem Entstehen von Krankheiten und Stress. Patienten geben an, dass in einer belastenden Situation die Beschwerden schlimmer oder überhaupt erst ausgelöst werden. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Stress beeinflusst den gesamten Organismus, das vegetative Nervensystem, das Hormongleichgewicht, Herz und Kreislauf, die Verdauung, den gesamten Stoffwechsel und das Immunsystem. Dem Stresshormon Cortisol kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu.

Dauerhaft erhöhte Cortisolspiegel oder eine Dysregulation in der Cortisolausschüttung können das Entstehen von Krankheiten begünstigen und die Lebenserwartung verkürzen.

Was verursacht Stress? Stress entsteht aus dem Gefühl oder der Befürchtung heraus, eine bedrohliche oder unangenehme Situation nicht vermeiden oder bewältigen zu können. Die Bedrohung kann physikalische Ursachen haben (Kälte, Hitze, Lärm) oder psychischer Natur sein (Zeitdruck, Leistungsdruck, Konflikte). Die Reaktion des Körpers darauf ist der Versuch, sich der Situation anzupassen.

Für den Organismus stellen neben dem, was man sich landläufig unter Stress vorstellt, auch latente Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation, ungelöste seelische Probleme, unbewältigte Trauer, verdrängte, aber noch vorhandene Traumata und alteingefahrene Gedanken- und Verhaltensmuster ein Stresspotential dar. Allein der Gedanke an etwas Unangenehmes oder Bedrohliches kann eine körperliche Stressreaktion auslösen.

Ob es sich um Stress von aussen oder eher inneren Stress handelt, letztendlich geht es immer um die eigene Verarbeitung der Stressfaktoren und die eigene Fähigkeit, sich mit der Umwelt und sich selbst zu arrangieren. Ist man dazu nicht oder nur schlecht in der Lage, sind Krankheiten vorprogrammiert.

Das Erkennen von solchen Zusammenhängen und die Verbesserung der Stressbewältigungsstrategien ist ein zentrales Thema der Therapie.