TCM und Psycho-Neuro-Immunologie

 

Huang Di begann: „Ach, das Wissen ums Leben ist tief wie ein Abgrund und endlos wie die dahin­ziehen­den Wolken. Die alten Weisen praktizierten die Heilkunst, indem sie den natürlichen Gesetzen folgten.”

So beginnt Kapitel 77 des Huang Di Nei Jing, eines der ältesten Standard­werke der Chinesischen Medizin, dessen Anfänge bis ca. 2700 Jahre vor unsere Zeitrechnung zurückdatieren. Die Medizin hat seither einen immensen technischen Fortschritt gemacht. Doch was die alten Chinesen bereits wussten über die menschliche Natur und die Wechselwirkung von Geist und Körper, ist heute noch genauso aktuell wie damals.

Eines der jüngsten Forschungsgebiete der modernen Medizin, die Psychoneuroimmunologie, ist im Laufe der letzten 30-40 Jahre zu Erkenntnissen gelangt, die sich in vielen Berei­chen mit den Lehren der alten Meister decken.

Nach den Erkenntnissen der Psychoneuroim­munologie schwächen Stress, eine pessimistis­che Haltung und Depressionen das Immunsys­tem und erhöhen die Infektanfäl­ligkeit, woge­gen Optimismus und positive Gefühle wie auch intakte soziale Bindungen und das Wissen, selbst einen Einfluss auf sein Schicksal neh­men zu können, einen günstigen Einfluss auf Immunsystem und Heilungsprozesse haben.

Zitat aus Kapitel 77 des Huang Di Nei Jing über die Fehler und Tugenden eines Arztes:

“Fehlt es dem Arzt an Mitgefühl und Aufrich­tigkeit, nimmt er sich keine Zeit für das Gespräch und bemüht er sich nicht, Geist und Gemüt des Patienten positiv zu beeinflussen, dann hat sich der Arzt um eine Möglichkeit gebracht, die Krankheit tatsächlich zu heilen. Ein Gutteil der Krankheit beginnt im Geist, und ein guter Arzt müsste eigentlich über die Fähigkeit verfügen, den Patienten so zu beein­flussen, dass dieser seine Wahrnehmung und seine Gefühle verändert, um den Heilungsvor­gang aktiv zu unterstützen.”   ganzen Text lesen

Aus: Der Gelbe Kaiser, Das Grundlagenwerk der Traditionellen Chinesischen Medizin, Herausgeber Dr. Maoshing Ni, 2. Aufl., O.W. Barth Verlag, 1999