Die Pflanzenheilkunde ist in allen Kulturen ein wesentlicher Bestandteil der Naturheilkunde und gehört zu den ältesten Therapieformen.
Die chinesischen Arzneimittel bestehen aus Pflanzen – zum grössten Teil aus Wurzeln – und Mitteln mineralischer oder tierischer Herkunft. Mineralische Mittel sind z.B. Gesteinspulver, tierische z.B. Muschelschalen, Insektenpanzer.
Sie können zur inneren Anwendung als Dekokte, Granulate, Presstabletten, Tinkturen oder Sirup verabreicht werden. Zur äusserlichen Anwendung gibt es Pflaster, Cremen und Gels.
Die chinesische Arzneimitteltherapie kennt kaum Verschreibungen von Einzelmitteln. Es werden komplexe Rezepte zusammengestellt und sehr individuell den Bedürfnissen und dem Befinden des Patienten angepasst. Diese Rezepte werden bei jeder Konsultation neu überprüft und gegebenenfalls modifiziert. Bei vegan oder vegetarisch lebenden Patienten wird auf die Verschreibung von tierischen Substanzen verzichtet.
Über TCM-Apotheken in der Schweiz sind ausschliesslich Substanzen erhältlich, die nicht gegen Artenschutz- oder Tierschutzgesetze verstossen. Strenge Laborkontrollen stellen sicher, dass keine mit Schwermetallen, Pestiziden oder sonstigen Verunreinigungen belasteten Substanzen in den Handel gelangen. (Es wird davon abgeraten, im Internet oder aus sonstigen Quellen kostengünstige TCM-Mittel zu beziehen. Bei diesen Mitteln ist die Schadstofffreiheit nicht garantiert, man kann nicht sicher sein, dass überhaupt das drin ist, was draufsteht, sie können gestreckt oder sogar mit Cortison u.ä. versetzt sein.)
Die westlichen Heilpflanzen sind mehrheitlich Kraut und Blüten, es gibt auch Wurzeln, und sie werden oft – im Gegensatz zu den chinesischen Mitteln – einfach als Tee getrunken. Granulate sind hier nicht so üblich, dafür Tinkturen, Dragees und natürlich ebenfalls Pflaster, Cremen und Gels.
In der Chinesischen Medizin wie auch in der alten westlichen Pflanzenheilkunde werden Pflanzen u.a. als kühlend, wärmend, befeuchtend oder trocknend bezeichnet. Auch ihren geschmacklichen Eigenschaften werden bestimmte Wirkrichtungen zugeordnet. In der chinesischen Diagnostik werden die Symptome einer Erkrankung u.a. mit Begriffen wie Hitze, Feuchte Hitze, Kälte, Feuchte Kälte, Trockenheit usw. beschrieben. Entsprechend diesen Kriterien werden dann die passenden Pflanzen rezeptiert.